Der Kanal des hl. Antonius ist Teil der großflächigeren Lokalität „Kanal – Luka“, einer bedeutsamen Landschaft, die im Jahr 1974 unter Naturschutz gestellt wurde. Diese bedeutsame Landschaft, die sich von der Šibeniker Brücke bis hin zum Ausgang aus dem Kanal des hl. Antonius erstreckt, hat als naturbelassenes Gebiet einen großen Landschaftswert und ist geprägt von der für dieses Gebiet charakteristischen Artenvielfalt und Geodiversität. Innerhalb dieses Naturschutzgebiets, der bedeutsamen Landschaft ''Kanal-Luka'' befindet sich die Pufferzone der Festung des hl. Nikolaus als Denkmal unter UNESCO-Schutz.
Der Kanal ist ein Naturphänomen, das durch seine ursprüngliche Schönheit begeistert; benannt wurde er nach dem hl. Antonius, dem Abt, und ist die einzige natürliche Seestraße nach Šibenik. Der Kanal schützte den Eingang in die Šibeniker Bucht und machte diese somit zu eine der sichersten Buchten an der Ostküste der Adria. Der Kanal ist etwa 2 500 Meter lang. Seine geomorphologischen Eigenschaften und die klassische mediterrane Vegetation begründen seinen Landschaftswert. Der Kanal wird geprägt von Allepo-Kiefern- und Steineichenwäldern, 56 Muschelarten, einer reichen Fischfauna und fast 600 Pflanzenarten. Das Hauptmerkmal des Reliefs ist Karst. Das Gebiet erhielt sein finales Aussehen erst vor etwa 10000 Jahren, als nach der letzten Vergletscherung der Unterlauf des Flusses Krka überflutet wurde, fachbegrifflich auch als Ria bekannt. Der Kanal war somit früher die Schlucht des Krka-Flusses, deren Flussbettspuren bis ins offene Meer reichen. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass die im Meer gefundenen Tuffsteinbarrieren darauf hinweisen, dass sich hier vor vielen Jahren Wasserfälle befanden. Da es sich um einen überfluteten Flussunterlauf handelt und sich Salz- und Frischwasser mischen, ist dieses Gebiet ein wichtiger Lebensraum für eine Vielfalt an Arten, die sich auch auf der Liste des ökologischen Netzes Natura 2000 befindet (Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten).
Nebst den Naturschönheiten an sich und dem wunderschöne Panoramablick auf die Stadt Šibenik einerseits, wie auch auf die Festung des hl. Nikolaus und das Šibeniker Archipel auf der anderen Seite, verbirgt der Kanal auch zahlreiche Kulturdenkmäler.
Am Eingang in den Kanal befinden sich die Ruinen alter, zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert erbauten Wehrtürme, neben denen in der Vergangenheit eine Stahlkette verlief, die den feindlichen Schiffen den Zugang in den Hafen von Šibenik verunmöglichte. Entlang der steilen Klippen Richtung Kanalausgang erreicht man einen attraktiven Meerestunnel, der im 2. Weltkrieg gegraben wurde und der später auch von der JNA-der Jugoslawischen Volksarmee benutzt wurde. Der Tunnel, der im festen Felsen durchgegraben wurde, ist ein paar Hundert Meter lang. Ganz in der Nähe befindet sich auch ein alter Anlegeplatz und eine Grotte, in der sich eine dem hl. Antonius gewidmete Kirche befindet. Richtung Kanalausgang laufen die steilen Klippen in schöne Buchten über, perfekt für Freizeit und Baden. An der östlichen Seite, direkt vor der Bucht und der Badestelle Škar, erbaute die Armee des ehemaligen Jugoslawiens ein Komplex von Militärgebäuden; Kasernen, Lager und Anlegeplätze mit zugehöriger Infrastruktur.
Am Kanalausgang Richtung offenem Meer befindet sich das Meisterwerk venezianischer Festungsbaukunst – die Festung des hl. Nikolaus. Diese Festung, die fast komplett vom Meer umgeben und größtenteils in seiner ursprünglichen Form erhalten ist, stellt eine der attraktivsten Festungen an der Adria dar.