Die Festung des hl. Nikolaus, die sich am Eingang in den Kanal des hl. Antonius in Šibenik befindet, ist als einzigartiges Bauwerk der venezianischen Festungsbaukunst aus der Renaissancezeit ein Denkmal des Welt-Architekturerbes am Mittelmeer. Dies ist die einzige venezianische Militärfestung, die ausschließlich auf dem Meer liegt. Sie wurde im 16.Jahrhundert auf der kleinen Insel Ljuljevac errichtet, an der Stelle des ehemaligen Benediktinerklosters des hl. Nikolaus, nach dem sie ihren Namen erhielt.
Im Jahr 2017 wurde die Festung des hl. Nikolaus im Rahmen einer gemeinsamen transnationalen Nomination „Venezianisches Verteidigungssystem des 16. und 17. Jahrhunderts '' auf die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen, zu der auch das Verteidigungssystem der Stadt Zadar, die Festungsstadt Bergamo, die Festungsstadt Peschiera del Garda und die Stadt-Festung Palmanova in Italien, sowie die Stadt Kotor in Montenegro gehören.
Die Festung des hl. Nikolaus wurde Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut, um mit ihrem grandiosen Bau die Stadt Šibenik vom Meer her wie auch ihren Hafen, somit auch die Krka Flussmündung bis hin zur Stadt Skradin zu schützen.
Die Festung ist Teil einer Linie, die aus sechs venezianischen Verteidigungsfestungen besteht und sich auf etwa 1000 Kilometer erstreckt, von der italienischen Region Lombardei über die kroatische Adriaküste bis hin nach Montenegro. Außer dem Schutz der Stato da Terra, des Hinterlandes, organisierte die Venezianische Republik auch die Verteidigung der Stato da Mar, der Seestraßen und Häfen an der Adria und des östlichen Mittelmeers.
Nachdem im Jahr 1522 die Stadt Skradin unter die osmanische Herrschaft viel, mussten die Venezianer die Verteidigung des Šibeniker Hafens verstärken, der laut derer militärischen Analysen der strategisch wichtigste Hafen an der östlichen Adriaküste war. Der Bau der neuen Festung begann im Jahr 1540 laut dem Projekt von Gian Girolamo Sanmichelli (Verona, 1513 – Famagusta, 1558), um schon im Jahr 1544 ihre erste Besatzung zu erhalten, dass genug darüber aussagt, wie wichtig diese für Venedig war.
Mit ihrem eindrucksvollen und einschüchternden Aussehen verteidigte die Festung des hl. Nikolaus über Jahrhunderte die Stadt Šibenik, die niemals vom Meer her angegriffen wurde: auf ihrem Gebiet werden keine wichtigeren Seeschlachten festgehalten. Die Festung wurde nach dem Weggang der Armee Österreich-Ungarns am Anfang des 20. Jahrhunderts verlassen. Zurückblieb lediglich ein Wachposten an der Signalstelle, die Schiffen die Durchfahrt durch den engen Kanal des hl. Antonius erlaubte.